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AutorenbildLinda Indergand

European Games in Baku

Erst vor zwei Wochen wusste ich, dass ich an die ersten Europäischen Spiele nach Baku reisen darf. Weil Katrin Leumann im Frühjahr krankheitsbedingt nicht wie gewünscht trainieren konnte und dadurch auch erst sehr spät ins Renngeschehen eingreifen konnte, verzichtete sie zu meinen Gunsten auf die Teilnahme.

So reiste ich am Dienstag gemeinsam mit vielen anderen Schweizer Sportler/innen nach Baku ins Athleten Village. Insgesamt nehmen über 6’000 Athleten aus ganz Europa an den Spielen teil. Am Abend vor unserem Rennen fand die Eröffnungsfeier mit fast 68’000 Zuschauer im Olympia Stadion statt. Die Stimmung im und um das Stadion war atemberaubend und auch die Grösse des Anlasses wird einem erst bewusst, wenn man selber daran teilnehmen darf.

Am Samstag fand dann das lang ersehnte Rennen statt. Der starke Wind und die grosse Hitze machten das Ganze nicht einfacher. Die Strecke war gespickt mit vielen kurzen und zum Teil auch mit sehr steilen Aufstiegen und Abfahrten. Die eher flachen Teilstücke wurden entweder mit sehr viel Gegen- oder mit sehr viel Rückenwind zurückgelegt.

Auf den ersten drei Runden wurde sehr viel taktiert und es wollte niemand richtig das Tempodiktat übernehmen. So blieb eine Gruppe von acht Fahrerinnen zusammen. Die Polin Maja Wloszczowska war dann die erste, die eine Attacke startete und die Gruppe noch weiter auseinander riss. Als dann Jolanda Neff noch zu einem Konter ansetzte, brach die Gruppe ganz auseinander. Ich war ganz knapp hinter Kathrin Stirnemann auf Rang vier als mir ein Fehler unterlief. Ein kurzer Moment Unaufmerksamkeit in der Techzone reichte schon aus, dass ich zu schnell in die Abfahrt einbog und einen Sturz nicht mehr vermeiden konnte. Ärgerlich, dass mir dieses Missgeschick gerade in diesem wichtigen Moment passierte. Zum Glück blieb das Bike ganz und auch ich kam relativ unbeschadet davon und konnte das Rennen schnell wieder aufnehmen. Die ersten drei Fahrerinnen waren danach weg. Eine halbe Runde später musste ich Eva Lechner vorbeiziehen lassen. Auf der letzten Runde wurde es dann doch nochmals spannend um Rang 5. Von hinten holte mich Blaza Klemencic aus Slowenien ein. Ich konnte ihr am Rad bleiben und im Windschatten ein bisschen Kraft für den Schluss sparen. Kurz vor dem Ziel setzte ich zur Attacke an und konnte die ersten European Games auf dem guten 5. Rang beenden.

Etwas enttäuscht über meine eigene Dummheit war ich am Anfang schon doch mit etwas abstand kann ich sagen, dass das Rennen und vor allem auch die Erfahrungen an einem solchen Grossanlass für die Zukunft sicherlich sehr wertvoll sein werden. An dieser Stelle bedanke ich mich ganz herzlich bei Swiss Olympic sowie bei Swiss Cycling für die super Betreuung während der Zeit in Baku.

Das Schweizer Team war an diesem Tag übrigens sehr erfolgreich. Mit Jolanda und Kathrin gab es bei den Frauen einen Doppelsieg und bei den Herren durch Nino Schurter, Lukas Flückiger und Fabian Giger sogar einen Dreifachsieg. Auch beim Triathlon siegte mit Nicola Spirig eine Schweizerin.

Nun bin ich bis zum Heimweltcup in der Lenzerheide vom 5. Juli 2015 auf dem Berninapass im Höhentrainingslager.


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Kathrin, Nationaltrainer Edi, Jolanda, Linda

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