Nach dem letztjährigen zweiten Rang war meine Motivation für die WM besonders hoch. Ich wusste, dass ich auf dieser Strecke richtig schnell sein kann und fühlte mich auch im Training richtig gut. Unsere Teamtaktik, als Erst, Zweit und Dritt aus der Startrunde herauszukommen ging voll auf und so konnte ich den Aufstieg hinter Jolanda Neff in zweiter Position in Angriff nehmen.
Ich fühlte mich super und schon bald konnten wir eine kleine Lücke auf die hintere Fahrerin aufreissen. Doch bereits in der ersten Abfahrt kam dann alles anders als gedacht.
In einer Steilwandkurve hielt mein Vorderreifen den Druck nicht mehr aus und knickte ab. So konnte ich einen Sturz nicht mehr vermeiden. Als ich etwas benommen die Fahrt wieder aufnahm, wollte ich ein wenig später etwas näher an den Streckenrand fahren damit die Fahrerinnen hinter mir vorbei kamen und stürzte dabei erneut auf die gleiche Seite.
Als ich in der Techzone anhielt um das Voderrad zu wechseln und den Lenker zu richten musste auch ich verarztet werden. Durch den Sturz hatte ich das Nasenbluten und somit meine ganzen Beine, den Bikerahmen und Schuhe vollgeblutet. Ich wollte das Rennen jedoch unbedingt beenden und so stieg ich wieder auf. Der Rang war an dieser Stelle in den Hintergrund gerückt. Eine Runde später stand in der Zone der Verbandsarzt und verarztete mich ein erstes Mal. Wieder eine Runde später musste der Schalthebel wieder angezogen werden. Anschliessend konnte ich noch zwei Runden ohne Unterbruch absolvieren. Auf der Rangliste bin ich nun mit einer Runde Rückstand als 40. aufgelistet. Das Resultat ist definitiv nicht wie gewünscht doch Aufgeben kam für mich nie in Frage.
Mein Schutzengel hat einmal mehr sehr gut auf mich aufgepasst und so kam ich mit mehreren Prellungen und Schürfungen an Hüfte und Knie sowie einem Schnitt knapp über dem Auge davon. Die Wunde beim Auge wurde direkt nach dem Rennen noch auf dem Rennplatz gesäubert und zugeklebt. Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle Hanspeter Betschart für die medizinische Betreuung. Auch bedanke ich mich beim Swiss Cycling Team für die super Zeit und Unterstützung während der ganzen Zeit in Australien sowie bei allen Fans am Streckenrand.
In zwei Wochen resp. am 23. September 2017 steht für mich die Strassen WM in Bergen, Norwegen auf dem Programm und so hoffe ich doch noch auf einen versöhnlichen Saisonabschluss.
Comentarii